LANDSCHAFTEN UND FARBEN

Dieses Territorium ist das Ergebnis einer langen, ereignisreichen geologischen Geschichte und zeigt Landschaftsräume mit starkem Charakter. Es wurde von den beiden Flüssen Dourdou und Lot modelliert und überrascht den Besucher nicht nur durch die bunte Palette seiner Böden, sondern auch durch die Reichhaltigkeit seines Bauerbes.

CAUSSE COMTAL

(Höhe ca. 600 m ü. NN)

Dieses Kalkplateau ist aus Meeresablagerungen des Erdmittelalters entstanden. Hier wechseln steppenartige Landschaften mit Wacholdersträuchern mit den grünen Wiesen (Pradas) auf anstehenden mergelhaltigen Untergründen. Das Karstrelief bietet dem aufgeschlossenen Reisenden Hohlformen oder Dolinen (Clôts) mit für den Anbau geeigneten Lehmböden, Felsgrate und ruinenartige Reliefs (Rodelle, Salles-la-Source), Schluchten und Canyons (insbesondere des Dourdou), Höhlen, unterirdische Flüsse, Quellen und Karstquellen (Wasserfälle von Muret-le-Château und Salles-la-Source).

Die armen Böden machen die Region seit Urzeiten zum prädestinierten Land der Schafhaltung (Feda), außer im Bereich der mergelhaltigen Untergründe (Aubugas), wo edles Getreide, Futteranbau und Rinderzucht dominieren. In der seit dem Steinzeitalter bevölkerten Landschaft stehen zahlreiche Megalithen, vor allem Dolmen (Pèiras levadas), von denen einige restauriert wurden.

Die heute stark verstreuten ländlichen Siedlungen ist typisch für die Architektur der Causses: mehr oder weniger große Höfe, zuweilen monumentale Schäfereien, Taubentürme, zum Teil noch schiefergedeckte Backöfen, befestigte Vorratstürme der Zisterzienser (La Vayssière), mittelalterliche Adlerhorste mit militärischer, während der Renaissance oft umgewandelten Architektur (Billorgues, Cadayrac, Lagarde).

ROUGIER DE MARCILLAC

(Höhe ca. 200m ü. NN)

Das milde Klima des Vallon bzw. Rougier de Marcillac begünstigt den Anbau von Wein und Obstbäumen. Der allgegenwärtige rote Sandstein lässt Landschaften und Dörfer erleuchten.

Die Erhebungen (Puech/Puège) wie Le Cayla, Le Kaymard oder Panat, die Bergkapellen (Saint-Jean le Froid, Servières) und die Corniche der Causse bieten beeindruckende Panoramablicke über das Rougier.

Im Mittelalter besaß das Kloster Conques Weingüter im Vallon de Marcillac. Wein aus Marcillac wurde schnell in Rouergue, Auvergne und darüber hinaus bekannt. Der heute als AOP ausgezeichnete Wein ist sehr erfolgreich und wird auch nach Übersee exportiert.

Zaubervolle Gutshäuser und Weinsitze der Adeligen und Großbürger aus Rodez zieren u.a. die Täler von Grand Combe und Cruou.

SÉGALA DE CONQUES 

(200m bis 707m ü. NN)

Talwärts rund um Conques haben der Dourdou und seine Nebenflüsse tiefe Täler in den Schiefer gegraben (zu sehen von Le Bancarel in Conques und Le Pergadou in Noailhac aus), um das naturnahe Lot-Tal (La Vinzelle-Montarnal) zu erreichen. In der Region Conques sind die Hänge in ungünstiger Lage mit Kastanien bewachsen. Die Sécadous / Secadors, kleine alleinstehende Bauten, dienen hier dem Trocknen von Kastanien.

Die Schieferhäuser tragen zur Harmonie der Gegend bei: In Hanglage zeigen sie schöne Fassaden mit Fachwerk, steilen Schieferdächern und dreiseitigen Gauben. Auch wenn der Schiefer in Conques überall dominiert, sind auch Natursteine (rosa Sandstein und gelber Kalkstein) in den Zugverbindungen sowie den Tür- und Fenstereinfassungen zu entdecken.

Die bewaldeten Hänge öffnen sich zur Heckenlandschaft des Granitplateaus von Sénergues - Saint-Félix de Lunel hin. Der schwierig zu bearbeitende Granit / Pèira de barena bedingt den rauen, massiven Charakter der Bauten, verleiht den Dörfern des Plateaus jedoch auch eine gewisse „Bergatmosphäre“. Das ganz in der Nähe gelegene, zuweilen gemächliche und zuweilen unberechenbare Tal des Lot, der seinen Namen vom okzitanischen Olt ableitet, ist ein Paradies für Wassersportaktivitäten.